Mit der Natur verbunden

Mit der Natur verbunden

Leben in Harmonie mit der Natur und den Jahreszeiten

Natur und Gnade stehen in einem harmonischen Verhältnis zueinander. Denn Gnade ist Natur und Natur ist Gott. Weder die Natur noch die Gnade wirkt ohne die andere. Sie können niemals getrennt werden. Die Güte, die Natur ist, ist Gott. Gott ist der Grund, die Substanz, dasselbe, was die Natur ist. Gott ist der wahre Vater und die Mutter der Natur.

Heilige Julian von Norwich (1342-1413)


Unsere keltischen Brüder und Schwestern zur Zeit der historischen keltischen Kirche lebten eng verbunden mit dem Rhythmus der Jahreszeiten und den Elementen in der Natur. Die Natur empfanden sie als beseelt von sichtbaren und unsichtbaren Leben, aber auch von der Gottheit selbst. In der modernen Gesellschaft fehlt uns häufig diese Nähe zur Natur und den Jahreszeiten, dabei ist sie essenziell für die seelische und körperliche Gesundheit. Johann Hari hat in seinem Buch „Mit der Welt nicht mehr verbunden“ die wissenschaftlichen Belege zusammengetragen, die darauf hinweisen, dass Angst und Depression die Folge der Entkoppelung zur Natur und einem selbstbestimmten Leben sind. In der Alt-Keltischen Kirche spielt die Naturverbundenheit eine große Rolle und so wirken wir der modernen Unverbundenheit und Entkoppelung entgegen. Eine zentrale Rolle hierbei spielen die acht keltischen Feste im Jahreskreis:

  • Imbolc (1. Februar)
  • Frühlings-Tagundnachtgleiche (21. März)
  • Beltane (1. Mai)
  • Sommer-Sonnenwende (21. Juni)
  • Lammas bzw. Lughnasa (1. August)
  • Herbst-Tagundnachtgleiche (21. September)
  • Samhain bzw. Allerheilgen (1. November)
  • Winter-Tagundnachtgleiche (21. Dezember)

Im Abstand von ca. 6 Wochen suchen wir ganz bewusst den Kontakt zu den Jahreszeiten und der Natur und widmen uns möglichst im Freien den zu der Jahreszeit passenden Aktivitäten und Ritualen. Diese Rituale feiern wir in der Gruppe oder alleine und stimmen uns so auf die Veränderungen in der Natur ein. Dieser Rhythmus hilft uns aus dem normalen Alltag auszubrechen und gibt uns eine Struktur. Bei den Ritualen spielt es keine Rolle, ob sie christlich oder eher naturbezogen, vorformuliert oder spontan sind. Man muss hierfür auch kein Geistlicher sein; jeder kann diese Rituale ausführen.

Ein empfehlenswertes Buch über Naturverbundenheit in einem christlichen Kontext ist "Earthed: Christian Perspectives on Nature Connection" von Bruce Stanley und anderen.


Christliche Rituale und Gebete im keltischen Jahreskreis

Der britische Autor und Geistliche David Cole publizierte in seinem Buch „The Celtic Year – A rhythm of prayer and meditation for the eight points of the Celtic year” Jahreszeitrituale und tägliche Gebete im Wochenrythmus passend zu den acht Jahreszeiten. Das Buch ist leider noch nicht in deutscher Sprache erhältlich. Die Rituale enthalten Gedanken zur Jahreszeit, Lesungen aus der Heiligen Schrift und Gebete. Es sind noch weitere empfehlenswerte Bücher zum keltischen Jahres erschienen, z.B.

  • The Celtic Wheel of the Year - Christian & Pagan Prayers & Practices for each turning, von Meg Llewellyn, 2020
  • Celtic Wheel of the Year: Celtic and Christian Seasonal Prayers, von Tess Ward, 2007


Die Waldkirche

Die Waldkirche (Forest Church) ist eine Bewegung, die auf den britischen Inseln entstanden ist. Die Mitglieder suchen den Kontakt zum Göttlichen in der Natur und folgen dabei dem keltischen Jahreskreis. Sie spricht vor allem Menschen an, die nicht mehr so viel mit der klassischen Kirche anfangen können. Die Rituale sind daher weniger kirchlich und mehr naturspirituell gestaltet, was aber nicht heißt, dass sie unchristlich sind. Ganz im Gegenteil, zu den Mitgliedern zählen auch Geistliche der Kirche. In seinem Buch „Forest Church – A Field guide to nature connection for groups and individuals” beschreibt Bruce Stanley das Konzept der Waldkirche und gibt Ideen für die Aktivitäten und Rituale an den acht Festen im Jahreskreis. Die Rituale sind in dem Buch als Beispiele gegeben, da es zum Konzept der Forest Church gehört, dass sich die Gruppen oder Individuen ihre eigenen Rituale entwerfen. Die Alt-Keltische Kirche hat ein eigenes Waldkirchen-Ritual entworfen, das auf dieser Website zum Download bereitsteht. In Deutschland gibt es eine Gruppe der Forest Church-Bewegung, die sich Lebensbaum Waldkirche nennt.


Aktivitäten mit der Familie und Kindern

Eine wahre Schutztruhe an Ideen für Aktivitäten mit Kindern in der Natur ist das Buch „The Children´s Forest – Stories & songs, wild food, crafts & celebrations all year round“ von Dawn Casey, Anna Richardson und Helen d´Ascoli. Das Buch orientiert sich am keltischen Jahreskreis und ist ideal für Kinder im Alter von 3-12 Jahren, Waldschulen und Waldkindergärten. Es enthält saisonale Geschichten, Lieder, Bastelanleitungen, Outdoor Spiele, Tiere, Bäume, Pflanzenkunde, Rezepte, Meditationen und Zeremonien.


Die Mystische Stunde zum Thema Naturverbundenheit auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=xVljj6bP0Ac

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